Russland: Erzpriester Tschaplin kritisiert Europäischen Menschenrechtsgerichtshof

Die Idee von der Neutralität des Staates im religiösen oder weltanschaulichen Bereich führe zu Chaos

, erklärte Erzpriester Vsevolod Tschaplin, Leiter der Synodalabteilung für die Beziehungen zwischen Russischer Orthodoxer Kirche und Gesellschaft, Ende April auf einer Reise nach Kirgistan: „Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof versucht unter Umgehung allgemeingültiger Normen des internationalen Rechts den Ländern das Prinzip der religiösen Neutralität des Staates als angebliche Rechtsnorm aufzuzwingen. Wenn Ideologien verbreitet werden, die selbst ohne direkte Aufrufe zu Gewalt sehr schnell zu Gewalt in unvorstellbarem Ausmaß führen, dann kann das Prinzip der religiösen und weltanschaulichen Neutralität des Staates, sein Bestreben zum Rückzug aus dem weltanschaulichen und religiös-gesellschaftlichen Raum die Völker sehr teuer zu stehen kommen.“

Laut Tschaplin gebe es Lehren und Ideologien, die eine reale Bedrohung in sich bergen, genau wie seinerzeit der Nationalsozialismus und Faschismus, und solange diese im mächtigen Netz des pseudoreligiösen Untergrunds verbreitet würden, dürfe der Staat weltanschaulich keinesfalls neutral bleiben: „Wenn man aus dem Westen Aufrufe vernimmt, sämtliche Einschränkungen bei der Verbreitung aller möglichen religiösen, gesellschaftlichen, politischen oder ideologischer Meinungen aufzuheben, so spielen diese Aufrufe in Wahrheit dem – gesteuerten oder unkontrollierten – Chaos in die Hände.“

www.portal-credo.ru, 27. April 2015 – O. S.

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