Russland: Russische Orthodoxe Kirche weist Behauptungen über Reichtum von Patriarch Kirill zurück

Die Informationsabteilung des Hl. Synods der Russischen Orthodoxen Kirche hat einen Bericht der Novaja gazeta dementiert, dass Patriarch Kirill in den 1990er Jahren ein Vermögen mit dem Handel von Zigaretten und Öl gemacht habe.

Der Artikel aus der Feder von Alexander Soldatov entbehre jeglicher Grundlage und stelle «eine bewusste Verleumdung des Heiligsten Patriarchen und der gesamten Russischen Orthodoxen Kirche» dar. Sein Artikel basiere «ausschließlich auf Gerüchten und Klatsch sowie unbewiesenen und nicht nachprüfbaren Behauptungen und Vorurteilen ». Soldatov wiederhole «bloß eine Reihe negativer Gerüchte und Mythen, die einige Journalisten bereits in den 1990er Jahren in die Welt gesetzt» hätten, obwohl deren «Haltlosigkeit und Verlogenheit» als wiederholt gerichtlich erwiesen gelte.

Patriarch Kirill sei als damaliger Leiter des Kirchlichen Außenamtes keineswegs in den Handel mit Tabak, Erdöl oder anderem involviert gewesen. Dazu lägen keine überzeugenden Beweise vor. Da Soldatov nichts beweisen könne, sei er auf das Niveau offener Beleidigung und Klischees gesunken. Sein Beitrag stelle «eine demonstrativ grobe Missachtung der Leser» dar und sei geprägt von «Missgunst gegenüber Millionen orthodoxer Gläubiger». Er schade so dem guten Ruf der Novaja gazeta. Dass diese unbegründete Behauptungen über die Kirche publiziere, sei höchst befremdlich.

Alexander Soldatov hatte Mitte Februar in der russischen Tageszeitung Novaja gazeta einen Artikel mit der Überschrift: «Wofür der Knecht Gottes Kirill dem Galeerensklaven’ dankbar ist» veröffentlicht. Demnach soll Patriarch Kirill in den 1990er Jahren die Grundlage für sein Vermögen als Metropolit und Leiter des Kirchlichen Außenamtes mit dem Handel von Zigaretten gelegt haben: Diese seien als «humanitäre Hilfe» zollfrei nach Russland importiert und auf dem freien Markt verkauft worden. Am lukrativsten seien die Geschäfte der vom Kirchlichen Außenamt gegründeten Aktiengesellschaft MES (Meždunarodnoe Ėkonomičeskoe Sotrudničestvo / Internationale Wirtschaftliche Zusammenarbeit) gewesen, die dank der Fürsprache von Patriarch Alexij II. steuerfrei Erdöl exportiert haben soll.

Meldungen über Verstrickungen des heutigen Patriarchen in den Tabak- und Erdölhandel hatten bereits in den 1990er Jahren hohe Wellen geschlagen. Patriarch Kirill hat dies in der Vergangenheit jedoch immer wieder bestritten.

www.novayagazeta.ru/inquests, 14. Februar; www.portal-credo.ru, 20. Februar; epd-Wochenspiegel Nr. 8/2012 – O.S.

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