Russland: Erzpriester Tschaplin: „Russland ist in der Ukraine auf Friedensmission“
Der Leiter der Synodalabteilung für die Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Vsevolod Tschaplin, hat den russischen Militäreinsatz in der Ukraine gerechtfertigt.
Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax bezeichnete er die Intervention auf der Krim als „Friedensmission“ und äußerte die Hoffnung, dass die russischen Soldaten nicht auf erbitterten Widerstand treffen.
Laut Tschaplin hätten in den letzten Tagen viele Menschen beidseitig der russisch-ukrainischen Grenze die russische Staatsführung um den Schutz jener gebeten, die „wegen ihrer Sprache hartem Druck ausgesetzt sind“. Es gelte auch jene zu verteidigen, die „die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen den Völkern der historischen Rus’ so eng wie möglich gestalten möchten, die einander viel näher sind, als die Völker des orthodoxen Ostens und die Westeuropas“. In Russland führe man zahlreiche Debatten darüber, ob man sich in der Ukraine einmischen solle: „Viele haben wohl panische Angst vor einer wie auch immer gearteten ernsten Klarstellung unseres Verhältnisses zum Westen, vor allem die, die über Besitz, Familie, vielleicht auch Herz und Seele in Westeuropa verfügen. Sie seien an die Worte Christi erinnert: ‚Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz‘.“
In den besten Momenten seiner Geschichte habe sich Russland stets zur Verteidigung derer erhoben, deren Leben und Freiheit in Gefahr war, „aller uns in Glauben und Geist Nahestehenden, die nicht unter einer fremden Führung leben wollten, die sie nicht gewählt hatten, sondern die ihre weltanschauliche und zivilisatorische Freiheit bewahren wollten“, so Tschaplin. „Natürlich ging es in diesem Fall immer um Christen, die christlich leben und ihre Zukunft als Teil einer Zivilisation errichten wollten, die sich vom protestantisch-katholischen und erst recht vom säkularisierten Westen grundsätzlich unterscheidet, aber auch von jeder anderen Zivilisation, die östlich der orthodoxen Welt verortet ist.“
www.pravmir.ru, 2. März 2014 – O. S.