Religionen im Baltikum

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Priit Rohtmets: Der Tag der baltischen Einheit, der die Welt bewegte
Mit Glasnost und Perestrojka entstanden im Baltikum erste zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich mit der von der offiziellen sowjetischen Geschichtsschreibung ignorierten eigenen nationalen Geschichte befassten. Sie forderten von der sowjetischen Führung eine Anerkennung der Geheimprotokolle des Molotov-Ribbentrop-Pakts und somit ein Eingeständnis der Annexion der in der Zwischenkriegszeit unabhängigen baltischen Staaten. Die friedlichen Massenproteste erreichten am 23. August mit dem Baltischen Weg ihren Höhepunkt. 

Dace Balode: Zugeschlagene Tür: Abgeschaffte Frauenordination in Lettland
2016 hat die Lettische Evangelisch-Lutherische Kirche die 1975 erstmals praktizierte Frauenordination wieder abgeschafft. Obwohl die Frage bereits in den 1930er Jahren konstruktiv diskutiert wurde und Frauen aufgrund Pastorenmangels in der Kriegs- und Nachkriegszeit kirchliche Leitungsfunktionen übernommen hatten, verbreitete sich in der postsowjetischen Zeit eine zunehmend konservative Haltung, die auch gesellschaftspolitische Entwicklungen beeinflusst.

Toomas Schvak: Orthodoxe Kirchen im Baltikum
In allen drei baltischen Ländern gibt es große orthodoxe Bevölkerungsgruppen, in Estland stellen die Orthodoxen mittlerweile sogar die größte Religionsgemeinschaft dar. Die orthodoxen Kirchen im Baltikum bieten vor allem den russischsprachigen Bewohnern eine geistliche Heimat. Besonders kompliziert ist die Situation in Estland, wo die Orthodoxie in zwei konkurrierende autonome Kirchen gespalten ist.

Arūnas Streikus: Die katholische Kirche in Litauen im 20. Jahrhundert
Die Besetzung Litauens durch die Sowjetunion 1940/44 hatte auch weitreichende Folgen für die katholische Kirche des Landes. Die Kirche wurde immer wieder zur Zielscheibe der sowjetischen antireligiösen Politik. In den 1970er und 1980er Jahren entwickelt sich ein vielfältiges kirchliches Untergrundleben. Im postsowjetischen Litauen ist die katholische Kirche noch auf der Suche nach ihrer Rolle in der Gesellschaft.

Egdūnas Račius: Islam in den baltischen Staaten
Muslime stellen in den baltischen Staaten eine kleine Minderheit dar. Während die litauischen Tataren heute ein gut integrierter Teil der Gesellschaft sind, tun sich die Muslime in Estland und in Lettland aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen schwer mit einheitlichen Organisationsstrukturen. Konvertiten stellen ein Novum dar, das angesichts der geringen Sichtbarkeit des Islam im Baltikum von der Gesellschaft noch kaum wahrgenommen wird.

Jürgen Buch: Das multireligiöse Erbe von Kėdainiai
Die litauische Stadt Kėdainiai blickt auf eine multireligiöse Vergangenheit zurück. Sie war ein wichtiger Ort in der Geschichte des litauischen Protestantismus sowie ein Zentrum des jüdischen Lebens im Großfürstentum Litauen. Heute bemüht sich die Stadt, dieses multireligiöse Erbe sichtbar zu machen.

Milda Ališauskienė: Neue Religionen in Litauen: Alltag an den Rändern der Religion 
Im katholisch geprägten Litauen haben es neue religiöse Bewegungen schwer, rechtlich als Religionsgemeinschaften anerkannt zu werden. Dennoch beherbergt der baltische Staat eine große Vielfalt an religiösen Gruppen, deren Zahl sich in den 2000er Jahren verdoppelt hat. Ein wachsender Teil der litauischen Bevölkerung steht diesen Gruppen zumindest neutral gegenüber, während diese von den Medien häufig noch immer stigmatisiert werden.

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