Georgien
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Tornike Sharashenidze: Georgien – Zehn Jahre nach dem Krieg
Unter der neuen georgischen Regierung seit 2012 haben sich die Beziehungen zu Russland besonders auf wirtschaftlicher Ebene normalisiert. Spannungsreich bleiben sie jedoch in Bezug auf die abtrünnigen, von Russland anerkannten Gebiete Südossetien und Abchasien. Während der Krieg vor 2008 die angestrebte NATO-Integration erschwert hat, konnte Georgien 2014 ein Assoziationsabkommen mit der EU abschließen.
Levan Kakhishvili: Die Beziehung zu Russland: ein Tabu der georgischen Politik
Zehn Jahre nach dem Augustkrieg zwischen Russland und Georgien haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Staaten schrittweise verbessert. Unter der seit 2012 herrschenden Regierung der Partei Georgischer Traum kam es zu einer wirtschaftliche Annäherung und vermehrten zwischenmenschlichen Kontakten. Dennoch sind Streitpunkte wie die Anerkennung der abtrünnigen georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien durch Russland oder die Annäherung Georgiens an westliche Strukturen nach wie vor aktuell.
Joseph Larsen: Georgien und seine autoritäre Nachbarschaft
Georgiens demokratisches Image glänzt angesichts seiner zunehmend autoritären Nachbarschaft. Doch regionale wirtschafts- und sicherheitspolitische Abhängigkeiten stellen das Voranschreiten der demokratischen Konsolidierung des Landes auf die Probe. Um von der chinesischen „Belt and Road Initiative“ zu profitieren, muss Georgien die regionale Integration mit der Türkei vorantreiben, ohne gleichzeitig die euroatlantische Integration zu vernachlässigen.
Oliver Reisner: Religion und religiöse Minderheiten in Georgien heute
Die Georgische Orthodoxe Kirche ist die dominierende und einflussreichste Religionsgemeinschaft im Land. In zahlreichen Belangen, etwa bei der Finanzierung, kommt der Staat der Kirche entgegen. Als „Hüterin der Nation“ beansprucht die Kirche auch, die gesellschaftliche und politische Entwicklung zu bestimmen. Dies hat in den letzten Jahren zu zahlreichen Konflikten in Wertefragen oder im Verhältnis zu den Minderheitenkonfessionen geführt.
Sophie Zviadadze: Islamische Religiosität unter georgischen Muslimen in Adscharien
In der Autonomen Republik Adscharien in Georgien sind mehr als ein Drittel der Bevölkerung Muslime, bei denen sich in der postsowjetischen Zeit ein Wiederaufleben religiöser Praktiken beobachten lässt. Im öffentlichen Diskurs, der die nationale Identität Georgiens mit der Zugehörigkeit zur orthodoxen Kirche verknüpft, werden die Muslime marginalisiert. So wird ihnen bis heute der Bau einer neuen Moschee in Batumi verweigert.
Giga Zedania: Batumi: Meer und Moderne
Batumi wurde als griechische Kolonie in der Antike gegründet und unterlag im Lauf der Geschichte immer wieder wechselnden Einflüssen: es wurde von orientalischen und westlichen, islamischen und christlichen Elementen geprägt. Nach der Rosenrevolution von 2003 wurde Batumi Objekt eines ehrgeizigen Modernisierungsprojekts der Regierung unter Micheil Saakaschwili. Das Projekt hat zwar manche Früchte gezeitigt, scheiterte aber letztendlich am Widerstand der lokalen Bevölkerung.