Skip to main content

Bald auch in Madrid eine russisch-orthodoxe Kathedrale?

20. Mai 2009

Während des offiziellen Besuchs des russischen Präsidenten, Dmitrij Medvedjev, in Spanien vom 2. bis 3. März überreichte der Bürgermeister von Madrid, Alberto Jimenez, diesem symbolisch den «Goldenen Schlüssel» der Stadt und kündigte an, das Patriarchat Moskau werde in absehbarer Zeit ein Gelände zum Bau einer orthodoxen Kathedrale erhalten. Man freue sich, dass Moskau und Madrid nun «Schwesterstädte » würden, und hoffe, die Bande noch «enger knüpfen» zu können. Als Zeichen guten Willens und um eine engere Zusammenarbeit und verstärkte Annäherung [an Russland] zu fördern, sei es ihm eine freudige Pflicht, der Bitte der Russischen Botschaft in Spanien entsprechen zu können: Die Stadtverwaltung von Madrid werde «alle notwendigen Schritte einleiten, um der Russischen Orthodoxen Kirche ein Gelände für den Bau einer Kathedrale zur Verfügung zu stellen». - Seit 2002 gibt es in der spanischen Hauptstadt eine kleine Gemeinde des Moskauer Patriarchats, der die Gattin des russischen Präsidenten, Svetlana Medvedjev, am 2. März einen Besuch abstattete. Der Bau einer russisch-orthodoxen Kathedrale in Madrid scheint Teil eines größeren Plans zu sein, wonach das Moskauer Patriarchat mit Hilfe des russischen Außenministeriums in den wichtigsten europäischen Städten repräsentative Gotteshäuser errichten will. In London wird an einem entsprechenden Projekt gearbeitet. In Rom ist in den Gärten der russischen Botschaft bereits eine eindrucksvolle Kirche im traditionellen russischen Baustil errichtet worden (2001-2006). In Paris hatte der französische Staatspräsident, Nicolas Sarkozy, dem verstorbenen Patriarchen Alexij II. während seines Frankreichbesuchs im Oktober 2007 ein Gelände für die Errichtung einer Kathedrale zugesichert (s. G2W 2/2008, S. 7). Die Zeitung «Le Monde» hatte in ihrer Ausgabe vom 4. Februar berichtet, für das Patriarchat Moskau sei dieses «wichtige Projekt Paris» nach wie vor aktuell: Als mögliches Gelände sei der alte Sitz von «Météo France» auf dem Quai Branly an der Seine im Gespräch. «Wie eine gut informierte Quelle berichtet, habe sich die Gattin des Präsidenten Dmitrij Medvedjev intensiv an den Diskussionen beteiligt», schreibt Le Monde. SOP Nr. 337, April 2009 - O.S.

Drucken