Skip to main content

Belarus: Orthodoxe Priester wechseln zum Ökumenischen Patriarchat

24. Mai 2023

Zwei Geistliche der Belarusischen Orthodoxen Kirche (BOK) haben aus Gewissensgründen die Jurisdiktion gewechselt.

Am 6. April ging Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel auf die Bitte der beiden Priester ein und nahm sie ins Ökumenische Patriarchat auf. Von der BOK wurden sie dafür umgehend mit dem Verbot, Gottesdienste zu leiten, bestraft.

Erzpriester Georgij Roj und Priester Alexander Kuchta sind nach Litauen gezogen, weil ihnen in Belarus Verfolgung durch die Behörden droht, sie hatten um ihre physische Sicherheit gefürchtet. Die beiden Geistlichen hatten 2020 die Proteste gegen die gefälschten Präsidentenwahlen in Belarus unterstützt und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt. Da die BOK Teil der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) ist, die den Krieg offen rechtfertigt, ist der Dienst in der BOK für sie aufgrund ihrer moralischen Überzeugungen nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbar. Deshalb baten sie Patriarch Bartholomaios, sie in seine Jurisdiktion aufzunehmen.

Von ihren Vorgesetzten in der BOK wird dieser Schritt als unerlaubtes Verlassen des Dienstes beurteilt. Deshalb verbot Metropolit Veniamin (Tumpeko) von Minsk, der Exarch von Belarus, Alexander Kuchta, Gottesdienste zu feiern. Erzbischof Antonij (Doronin) von Hrodno verbot Georgij Roj, während eines Jahres Gottesdienste zu feiern, und rief ihn zu Reue und Rückkehr in die Jurisdiktion der ROK auf. Andernfalls werde ein Kirchengericht über die Aberkennung der Priesterwürde urteilen.

Kuchta und Roj sind nicht die ersten Geistlichen, die das Moskauer Patriarchat aus Gewissensgründen verlassen. Fünf litauische Geistliche wurden ebenfalls vom Ökumenischen Patriarchat aufgenommen, das inzwischen auch die Einrichtung eines Exarchats in Litauen plant. (NZ)

Drucken