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Föderation Jüdischer Gemeinden Russlands kritisiert Leugnung von Naziverbrechen

20. Mai 2010

Die Föderation Jüdischer Gemeinden Russlands (FEOR) hat am 9. März in Moskau erneut ihre Sorge über eine zunehmende Leugnung und Verharmlosung des Nationalsozialismus sowie die Rehabilitierung von Naziverbrechern in einer Reihe europäischer Länder erklärt.

Problematisch sei die Situation vor allem in den baltischen Ländern, der Ukraine und der Republik Moldau. So sei es «vor der 65-Jahr-Feier zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg» über Hitler-Deutschland «ganz besonders lästerlich», dass die Regierung der Republik Moldau neben Veteranen der früheren Sowjetarmee auch die Anhänger von Marschall Ion Antonescu, die an der Seite von Nazi-Deutschland gekämpft hätten, mit Orden auszeichnen und damit gleichstellen wolle. Inzwischen rege sich auch niemand mehr darüber auf, dass in der Republik Moldau noch immer Tafeln oder Stelen an Massenhinrichtungsstätten platziert würden - zum Gedenken an jene, die während des Zweiten Weltkriegs Juden, Roma und Antifaschisten erschossen hätten. In Lettland fänden seit 1994 alljährlich am 16. März Aufmärsche von Veteranen der Waffen-SS und ihrer Sympathisanten statt. An diesem Tag vor 67 Jahren (1943) sei die neu gebildete lettische Legion vor Leningrad zum ersten Mal gegen die Rote Armee eingesetzt worden. Bis 2001 habe Lettland den 16. März als Gedenktag der Legionäre offiziell gefeiert. Das Lettische Antifaschis tische Komitee fordere jedes Jahr ein Verbot dieser Aufmärsche: Sie beleidigten das Gedenken an die zahllosen Opfer der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die im Zweiten Weltkrieg begangen wurden - insbesondere von Seiten der SS und der Nazi-Kollaborateure. Doch trotz eines inzwischen verhängten Verbots fänden sie weiterhin statt. - Angesichts dieser Verharmlosung und Leugnung von nationalsozialistischen Verbrechen fordert die FEOR die EU und die UNO erneut dazu auf, zur «schweigenden Gleichgültigkeit» von Lettland, der Republik Moldau, Estland und der Ukraine «angemessen Stellung zu beziehen».

www.interfax-religion.ru, 9. März; www.blagovest-info.ru, 9. März 2010 - O.S

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