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Frankreich: Rumänische Orthodoxe Kirche reagiert auf Kritik

16. September 2010

Die rumänisch-orthodoxe Metropolie von Westeuropa hat die Kritik namhafter orthodoxer Theologen an einem Sendschreiben der rumänischen Bischöfe vom 11. Februar 2010 zurückgewiesen (s. G2W 6/2010, S. 8; G2W 9/2010, S. 7).

In einem Pressekommuniqué vom 13. Mai betont die Metropolie, dass sich das Sendschreiben der rumänischen Bischöfe nur an «rumänisch-orthodoxe Geistliche und Laien richtet, die außerhalb ihres Landes leben und ohne Segen [kursiv im Original] anderen Schwesterkirchen oder nicht-kanonischen Strukturen angehören». Vom Aufruf zur Rückkehr zum Patriarchat Bukarest seien keinesfalls die Priester betroffen, «die auf Bitte einer Schwesterkirche und in vollem Einverständnis mit der Hierarchie ihren pastoralen Dienst außerhalb Rumäniens » ausübten. Der Appell richte sich auch nicht «an jene rumänischen Gläubigen, die in einem Land leben, wo mehrere kanonische Jurisdiktionen präsent sind und die eine Auslandsgemeinde der Rumänischen Orthodoxen Kirche mit dem Segen ihres Bischofs verlassen haben, um sich einer Gemeinde einer anderen orthodoxen kanonischen Jurisdiktion anzuschließen».

Der Aufruf richte sich vielmehr an orthodoxe Priester und Gläubige, die sich «aus historischen Gründen» gezwungen gesehen hätten, sich von der Mutterkirche zu lösen sowie an jene, die diese ohne den Segen des jeweils zuständigen Bischofs verlassen hätten. Vor diesem Hintergrund betrachteten es die rumänischen Bischöfe als ihre Pflicht, einerseits «Fürsorge» gegenüber den «orthodoxen rumänischen Opfern der Geschichte» zu bekunden und andererseits all jene «zur Vernunft zu bringen », die die Rumänische Orthodoxe Kirche ohne Segen verlassen hätten. Zudem sei der Appell eine Schutzmaßnahme: Er solle die «orthodoxen Rumänen vor den Machenschaften von Sekten und Proselytismus bewahren, falls sie im Ausland die Orientierung verlieren und so zur leichten Beute skrupelloser Gruppen werden können».

Der von den rumänischen Bischöfen formulierte «Appell für Einheit und rumänische Würde» sei daher kein Ausdruck irgendeines «Imperialismus», sondern «Ausdruck pastoraler Sorge». Er diene nicht dazu, sämtliche außerhalb Rumäniens lebenden Rumänen unter dem Banner eines vorgeblichen Nationalismus zu versammeln.

Ziel sei vielmehr, die rumänischen Gläubigen und die nicht-rumänischen Glieder der Rumänischen Orthodoxen Kirche vor schlecht gesinnten Gruppen zu bewahren, die unter dem Deckmantel der Evangelisierung, der Seelsorge oder des Sozialdienstes Proselytismus betrieben. Dies gelte insbesondere für Italien, wo unkanonische orthodoxe Bischöfe Gläubige anzulocken versuchten, sowie für Spanien, wo eine noch nie dagewesene Abwerbung orthodoxer Rumänen durch evangelikale Gruppierungen festzustellen sei.

SOP Nr. 349, Juni 2010 – O.S.

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