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Georgischer Katholikos-Patriarch zu Abchasien und Südossetien

20. August 2009

In einem Schreiben an den UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon vom 15. Juni hat das Oberhaupt der Georgischen Orthodoxen Kirche, Katholikos-Patriarch Ilia II., erklärt, dass Abchasien und Südossetien erst während der Sowjetzeit künstlich geschaffen worden seien, um Georgien zu schwächen.

«Es sei daran erinnert, dass das Gros der Bevölkerung von Abchasien sowie der Region von Zchinwali [georgische Bezeichnung für Südossetien] seit jeher aus Georgiern besteht, da es sich um Landstriche handelt, die seit undenklichen Zeiten uns gehören. Diese Territorien wurden erst in den 1920er Jahren als autonome Entitäten geschaffen, nachdem die Kommunisten das unabhängige Georgien erobert und auf seinem Territorium die autonomen Republiken Adscharien, Abchasien und Südossetien kreiert hatten. [...] Historisch betrachtet haben die Entitäten Abchasien und Südossetien niemals existiert. [...] Tatsache ist, dass in allen Staaten auf der Welt ethnische Minderheiten leben. Würde man auf internationaler Ebene beginnen, allen ihren separatistischen Forderungen nachzukommen, gäbe es weltweit Konflikte ohne Ende.» Er hoffe daher, die internationale Gemeinschaft werde gegenüber Georgien «gemäß dem Prinzip der Gerechtigkeit» handeln.

Die Georgische Orthodoxe Kirche vertritt die Ansicht, dass die von Georgien abtrünnigen Provinzen Abchasien und Südossetien integraler Bestandteil Georgiens sind. Russland hatte allerdings deren Unabhängigkeit nach dem russisch-georgischen «Fünf-Tage-Krieg» im August 2008 anerkannt.

SOP Nr. 340, Juli-August 2009 - O.S.

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