Skip to main content

Griechenland: Griechenlands Kirche kommt Konzilsgegnern entgegen

21. März 2017

Angesichts der Agitation von Laientheologen und Mönchen, aber auch einzelnen Bischöfen gegen das Panorthodoxe Konzil von Kreta im Juni 2016 (s. RGOW 11/2016) und seine Beschlüsse hat sich die Heilige Synode der Orthodoxen Kirche von Griechenland in einem Hirtenbrief an alle Gläubigen gewandt.

In ihm werden die Gültigkeit dieser „Heiligen und Großen Synode der Orthodoxie“ sowie die Richtigkeit ihrer Dekrete verteidigt.
Einerseits verurteilt das Rundschreiben die Konzilsgegner aus Griechenlands antiökumenischem Lager als Kirchenspalter (Schismatiker), kommt ihnen aber auch mit manchen Uminterpretationen der Konzilsergebnisse entgegen. So wird in dem Hirtenbrief erklärt, auf Kreta seien die gegen Katholiken und Protestanten gerichteten orthodoxen Kirchenversammlungen des 15. und 17. Jahrhunderts bestätigt und jene als „andersgläubige Häretiker“ eingestuft worden. Wenn das Konzil sich zur Fortführung des Dialogs mit den nichtorthodoxen Christen bekannt habe, so dürfe dieser einzig und allein einer Darlegung der unveräußerlichen orthodoxen Positionen dienen.
Dagegen hat einer der wenigen Konzilsbefürworter in Griechenland, Metropolit Chrysostomos (Savvatos) von Kalamata, der auch an der Universität Athen Dogmatik lehrt, auf den komplexen Rezeptionsprozess eines jeden Konzils hingewiesen. So habe es schon beim ersten Ökumenischen Konzil von Nicäa (325) gut ein halbes Jahrhundert gedauert, bis es allgemein anerkannt worden sei. Kein Konzil sei bis zu seiner Verarbeitung und Verwirklichung in der Kirchengemeinschaft abgeschlossen, habe ein offenes Ende, das es noch auszufüllen gelte. Dasselbe müsse jetzt auch dem Konzil von Kreta zugestanden werden, so Metropolit Chrysostomos.

KNA-ÖKI, 30. Januar, 13. März 2017.

Drucken