Griechenland: Patriarch Kirill und Präsident Putin zu Besuch auf dem Athos

Anlässlich der 1000-Jahr Feierlichkeiten der Präsenz russischer Mönche auf dem Berg Athos haben der russische Präsident Vladimir Putin und das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, gemeinsam das russisch-orthodoxe Kloster des Hl. Panteleimon besucht. Putin betonte dabei die engen religiösen Verbindungen zwischen Russland und dem Berg Athos. Er lobte den Wiederaufbau des Klosters und die Vorbildfunktion der Mönche. Es sei wichtig, „weiterhin gemeinsam alles Nötige dafür zu tun, dass dieser russische Winkel auf dem Athos fortfährt, die geistigen Kräfte aller orthodoxer Gläubigen zu stärken.“ Die traditionellen moralischen und kulturellen Werte der Mönchsgemeinschaft dienten als Maßstab für alle Russen und hätten eine große Bedeutung für „die Aufrechterhaltung des Friedens, die Stärkung Russlands und die Bewahrung der Einheit der Russischen Orthodoxen Kirche“, so der russische Präsident.

Patriarch Kirill hob hervor, dass im Kloster „in den letzten Jahren besondere Veränderungen stattgefunden haben.“ Viele davon seien auf Initiative und mit Hilfe der russischen Regierung durchgeführt worden. Der russische Staat hatte die aufwändige Renovierung des Klosters zur Vorbereitung des Jubiläums mitfinanziert und zu diesem Zweck eine Stiftung gegründet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten weit über 1000 Mönche im Panteleimon-Kloster, aber die russische Revolution unterbrach die Beziehung zwischen Russland und der Mönchsrepublik. Zwischenzeitlich war das Panteleimon-Kloster fast völlig verwaist, so lebten bei Kirills erstem Besuch auf dem Athos vor gut 40 Jahren nur sieben Mönche dort. Inzwischen ist ihre Zahl auf 70 gestiegen, die „russische Anwesenheit“ auf dem Heiligen Berg erlebt eine Renaissance: „Mehr und mehr unserer Mönche, Pilger und Arbeiter kommen hierher. Viele wohlhabende, orthodoxe Menschen, die die Notwendigkeit dieses Ortes erkennen, antworten mit ihrem Herzen auf die traurige Lage der russischen Mönche und bringen ihre Geschenke nicht nur dem russische Kloster, sondern allen Klöstern des Berges Athos, wie es vor der Revolution üblich war“, so der Patriarch.

Putin hatte die Mönchsrepublik bereits 2005 besucht, dies war aber nun der erste gemeinsame Besuch mit Patriarch Kirill. Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche verbrachte drei Tage in der Mönchsrepublik, während Putins Besuch den Abschluss einer offiziellen, zweitägigen Griechenlandreise bildete. Putin hatte am 27. Mai in Athen den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras getroffen. Die beiden Staaten möchten ihre Beziehungen ausbauen, das krisengeplagte Griechenland hofft auf Handels- und Energieverträge.

www.patriarchia.ru, 28. Mai; www.ekathimerini.com, 27., 28. Mai; www.interfax-religion.ru, 28., 29. Mai; Kathpress, 29. Mai 2016 – N. Z.