Juristischer Sieg für ukrainische Katholiken in Dnepropetrovsk
Im Juli 2007 wurden Gläubige, die in dem Gotteshaus gebetet hatten, darunter auch ältere Frauen, von Sicherheitskräften, die der neue Eigentümer beauftragt hatte, tätlich angegriffen. Auch im weiteren Verlauf des Prozesses wurde Angehörigen der Pfarrei Gewalt angedroht - zuletzt noch kurz vor der Einweihungsfeier, nachdem das Urteil, das der katholischen Kirche das Eigentum an dem Gebäude zugesprochen hatte, bereits rechtskräftig geworden war. Seit den gewaltsamen Übergriffen vor zwei Jahren hatten sich die Gläubigen Tag für Tag vor dem verschlossenen Kirchengebäude versammelt, um für die Rückerstattung des Gotteshauses zu beten. Nach den letzten Drohungen im August dieses Jahres bat der Pfarrer der Gemeinde die Behörden um Polizeischutz. Außerdem beschlossen die Gläubigen, das Gotteshaus selbst rund um die Uhr zu bewachen, berichtete der Kapuzinerpater Jerzy Zieli?ski: «Von früh bis spät arbeiteten die Leute, um die Kirche für die Wiedereinweihung herzurichten und den Schutt wegzuräumen. Sie übernachteten in Zelten und bewachten die Kirche. Bis heute bleiben immer einige Personen in der Kirche und passen auf.» Die katholische Kirche in Dnepropetrovsk, der mit mehr als einer Million Einwohner drittgrößten Stadt der Ukraine, begeht in diesem Jahr mehrere runde Jahrestage: Seit 230 Jahren gibt es dort Katholiken, vor 130 Jahren wurde in der Stadt das erste katholische Gotteshaus errichtet, vor 60 Jahren wurde die St. Josefs-Kirche von den Kommunisten enteignet, und seit 10 Jahre sind wieder Kapuziner in der Pfarrei tätig. Die Kapuziner feiern in diesem Jahr zudem das 300. Jubiläum ihres Dienstes auf dem Gebiet der heutigen Ukraine.
Nach: Pressemitteilung von «Kirche in Not», 10. September 2009 - S.K.