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Keine Lösung im Streit um abgesetzten bulgarischen Metropoliten Simeon

20. Mai 2010

Der Hl. Synod der Bulgarischen Orthodoxen Kirche hat seine Entscheidung bekräftigt, Metropolit Simeon (Kostadinov) von Mittel- und Westeuropa seines Amtes zu entheben.

Er forderte Metropolit Simeon auf, umgehend sein Amt als Metropolit niederzulegen und schriftlich vor dem Hl. Synod Buße zu tun, da er andernfalls gar mit der Suspendierung vom Bischofsamt rechnen müsse. An der Sitzung des Hl. Synods am 23. Februar nahmen 13 Metropoliten der Bulgarischen Orthodoxen Kirche teil, einzig nicht anwesend war Metropolit Joseph (Bosakov) von Amerika.

Gegen die «Versetzung» von Metropolit Simeon «in den Ruhestand» stimmte lediglich Metropolit Natanail (Kalaidjiev) von Nevrokop. Metropolit Joanikij (Nedelcev) von Sliven erklärte später, den Bischöfen seien «eine ganze Stunde lang die Briefe und Appelle unserer Gemeinden in Europa zur Verteidigung des Metropoliten Simeon verlesen» worden. Ihm persönlich sei es schwer gefallen, für Simeons Entlassung zu votieren, und er hoffe, der Hl. Synod werde seine Entscheidung überdenken. Metropolit Simeon allerdings weigert sich weiterhin, die Entscheidung des Hl. Synods anzuerkennen; zu seiner Unterstützung schloss sich eine Gruppe von Priestern der Eparchie West- und Mitteleuropa zusammen. Der Hl. Synod rief daraufhin alle Geistlichen der Eparchie auf, den Weisungen des im November 2009 interimistisch eingesetzten Metropoliten Galaktion (Tabakov) Folge zu leisten, andernfalls drohe ihnen die Laisierung. Zudem wandte sich der Hl. Synod an den bulgarischen Außenminister Nikolay Mladenov mit der Bitte, der bulgarische Botschafter in Berlin möge dafür Sorge tragen, dass die Privatsachen von Metropolit Simeon aus dessen Wohnsitz in der Eparchie entfernt sowie die gesamte Dokumentation und Korres pondenz der Eparchie dem Hl. Synod zugestellt würden. Metropolit Galaktion forderte den Hl. Synod auf, möglichst rasch eine Kandidatenliste für das Amt des Metropoliten für West- und Mitteleuropa zu erstellen. Seine Vollmachten als Administrator gingen im Mai zu Ende. Laut Statut der Bulgarischen Orthodoxen Kirche muss bis zu diesem Zeitpunkt ein neuer Metropolit gewählt worden sein. Inzwischen wurde bekannt, dass 21 der 31 Priester der Eparchie West- und Mitteleuropa ein Initiativ-Komitee gegründet und Kontakte zum Ökumenischen Patriarchat aufgenommen haben. Das Komitee ließ verlauten, Geistliche und Laien der Eparchie West- und Mitteleuropa planten, sich mit Metropolit Simeon der Jurisdiktion des Ökumenischen Patriarchats zu unterstellen.

www.bogoslov.ru, 9. März 2010 - O.S.

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