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Moskauer Katholiken benötigen neue Kirchengebäude

28. September 2009

Das Oberhaupt der katholischen Erzdiözese Moskau, Erzbischof Paolo Pezzi, ist am 10. August vom Stv. Bürgermeister von Moskau, Sergej Bajdakov, zu einem Gespräch empfangen worden, an dem auch der Vorsitzende des Komitees für Kontakte zu den religiösen Organisationen der Stadt Moskau sowie Mitarbeiter verschiedener Komitees der Moskauer Stadtregierung teilnahmen.

Erzbischof Pezzi würdigte zunächst den Einsatz der Moskauer Stadtregierung für Soziales und Kultur und hob dabei insbesondere die Grundsatzverordnung zum Schutz von Leben und Würde des Menschen hervor. Die Moskauer Katholiken leisteten mit zahlreichen sozialen und kulturellen Programmen, die unter der Leitung oder Mitwirkung der Erzdiözese Moskau organisiert würden, ebenfalls ihren Beitrag dazu. Die katholische Kirche in Moskau könne sich zwar laut Erzbischof Pezzi friedlich und ungestört entwickeln, sie bedürfe jedoch auch der Hilfe der Behörden: Wegen des starken Zustroms von Ausländern sei die katholische Gemeinde in der Vikrussischen Hauptstadt rasch angewachsen, dennoch stünden der Gemeinde nur zwei Kirchen zur Verfügung: die Kathedrale Unbefleckte Empfängnis Mariens sowie die Kirche St. Ludwig (St Louis de France), beide im Herzen Moskaus. Die dritte Kirche, St. Olga, sei zu weit vom Zentrum entfernt und außerdem noch immer renovierungsbedürftig. Die beiden erstgenannten Kirchen seien an manchen Sonntagen völlig überfüllt, so dass bis zu 15 Mal die Hl. Messe gefeiert würde. Deshalb bitte die Erzdiözese den Moskauer Bürgermeister Luschkov, den Katholiken entweder ein passendes Gebäude zur Verfügung zu stellen, das zu einer katholischen Kirche umgebaut werden könnte, oder ihnen ein geeignetes Gelände für den Bau einer Kirche zuzuweisen. Erzbischof Pezzi bat auch um Rückgabe der St. Maria Magdalena-Kappelle auf dem Vvedenski-Friedhof, dem ehemaligen deutschen Friedhof: Hier befinden sich die Grabstätten zahlreicher katholischer Priester sowie das Grab des Arztes und Humanisten Dr. Friedrich Haas, für den die katholischen Bischöfe Russlands ein Seligsprechungsverfahren initiiert haben (s. G2W 10/2007, S. 8). In der St. Maria Magdalena-Kappelle könnten dann wieder Totengottesdienste stattfinden.

Bei dem Gespräch ging es auch um organisatorische Fragen, wie die Durchführung von Prozessionen und die Unterstützung der Stadtbehörden bei Bildungs- und Publikationsprojekten der katholischen Kirche. Sergej Bajdakov betonte dabei, alle Komitees der Moskauer Stadtregierung hätten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche signalisiert. Man sei sich bewusst, dass diese Kontakte wichtig und nötig seien, in erster Linie in den Bereichen Kultur und Soziales. Grundsätzlich habe man eine Übereinkunft über die nächsten Schritte bei der Lösung der Raumfrage und der Rückgabe der Kappelle erzielt.

www.portal-credo.ru, 12. August 2009 - O.S.

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