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Patriarch Kirill bei Ministerpräsident Vladimir Putin

20. Mai 2009

Am 2. April suchte Patriarch Kirill (Gundjajev) den Ministerpräsidenten Russlands, Vladimir Putin, auf und erstattete ihm Bericht über die erste Sitzung des Hl. Synods unter seiner Leitung am 31. März. Der Patriarch informierte den Regierungschef über die «Restrukturierung der Kirchenleitung » und die Gründung einer Reihe von Synodalabteilungen. Die Komplettierung der kirchlichen Strukturen sei «sehr wichtig», doch sei sie lediglich «ein erster Schritt». Die Eparchie Kaliningrad und Smolensk sei geteilt worden, da «laut Kirchenstatut jedes Subjekt der Russischen Föderation über eine eigene Eparchie verfügen muss». Im Gebiet Kaliningrad (Königsberg - Nord-Ostpreußen) gebe es inzwischen mehr als 80 Gemeinden, einige Klöster und eine orthodoxe Schule. Der Hl. Synod habe je eine Presseabteilung für die eigentliche «Arbeit im Informationsbereich » sowie für die «Arbeit mit den gesellschaftlichen Institutionen» ins Leben gerufen. Diese zuletzt genannte Einrichtung werde «Kontakte zu den Einrichtungen der Zivilgesellschaft, zu politischen Parteien sowie Berufsverbänden pflegen und den Prozess der Gesetzgebung beobachten - alles, was uns an der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft betrifft.» Der russischen Nachrichtenagentur «Interfax» zufolge habe Putin anerkannt, dass die Russische Kirche «auf alle Gegebenheiten der Gegenwart» reagiere. Der Staat müsse die Kirche unterstützen und seine Vergehen (im Original: «Schulden») gegenüber den traditionellen Religionsgemeinschaften gutmachen. Der Staat habe aber schon «viel für die ‹Begleichung der Schulden› gegenüber allen Religionsgemeinschaften getan», insbesondere beim Wiederaufbau der orthodoxen Klöster. Die Kirche sei Gegenstand der «gemeinsame Sorge von Staat und Patriarchat». Putins Frage, ob Kirill nun mehr Arbeit habe als vor seiner Wahl zum Patriarchen, bejahte dieser und meinte, es seien aber «angenehme Sorgen». Aus der Perspektive des Patriarchen stelle sich vieles anders dar - das Ausmaß der Probleme und ihre Bedeutung für das Leben der Kirche.

www.religare.ru, 2. April 2009 - O.S.

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