Skip to main content

Russland: Jüdische Bevölkerung soll sich ihrer religiösen Wurzeln bewusst werden

25. Oktober 2010
Laut Schätzung der Föderation Jüdischer Gemeinden in Russland (FEOR) leben bis zu einer Million Juden in Russland.

Dies berichtete der Präsident der FEOR, Alexander Boroda, in einem Interview des Radiosenders «Echo Moskvy» (Moskauer Echo). Zwar hätten sich bei der letzten Volkszählung (Oktober 2002) lediglich 270 000 Personen als Juden bezeichnet; dies sei jedoch vor allem darauf zurückzuführen, dass die heute in Russland ansässigen Juden einer Generation angehörten, die nur vage Vorstellungen von jüdischer Tradition und Kultur habe und erst allmählich ihre Wurzeln wieder entdecke. Daher auch die Diskrepanz zwischen der geschätzten jüdischen Gesamtbevölkerung und den offiziellen Zahlen. Um die jüdische Bevölkerung wieder an ihre religiöse Tradition heranzuführen, habe die FEOR laut Boroda beschlossen, keine klassischen Synagogen mehr zu errichten, sondern Kultur- bzw. Gemeindezentren, die neben einem Gebetssaal auch Einrichtungen für Freizeit, Sport und Bildung beherbergten. Damit wolle man insbesondere die Jugend ansprechen und ihrer Suche nach sinnvoller Beschäftigung entgegenkommen, so könnten diese auch ihre religiösen Wurzeln neu entdecken. Als Beispiel nannte Boroda das Moskauer Gemeindezentrum an der Marjina Roschtscha, das erste seiner Art. Dort gebe es neben der Synagoge eine Turnhalle, einen Fitnessraum, ein Restaurant, mehrere Hörsäle und eine Bibliothek.

www.religare.ru, 26. August 2010 – O.S.

Drucken