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Russland: Patriarch Kirill betont einmal mehr Pflicht zur Verteidigung des Vaterlandes

15. Dezember 2022

Der russische Patriarch Kirill hat sich wieder einmal für die Unterstützung des Kriegs durch die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) ausgesprochen.

Ohne die Ukraine beim Namen zu nennen, sagte er am Empfang anlässlich seines 76. Geburtstags am 20. November 2022 in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, „wir als Kirche müssen am Kampf unseres Vaterlandes gegen das weltliche Böse teilnehmen“. Dieser „Aussatz“, diese „antichristliche Bewegung“ könnten die ganze Welt und Russland zugrunde richten, erklärte das Oberhaupt der ROK weiter. 

Daher müsse die Kirche den Glauben der Menschen stärken, die Soldaten ermutigen sowie mit den Intellektuellen und den Medien zusammenarbeiten, sagte Patriarch Kirill an die anwesenden Hierarchen gewandt. Sie seien für die „menschlichen Herzen verantwortlich“, von dieser Verantwortung dürften sie sich nicht zurückziehen, weder von der „patriotischen Erziehung“ noch der „persönlichen Teilnahme“ an der Seelsorge für die Armee und Freiwilligen. Sie „müssen sie unterstützen – mit Wort und Tat sowie materiell“. 

Erneut machte er zudem das Schicksal der Welt vom Schicksal Russlands abhängig. Von der „Zukunft unseres Vaterlandes, unseres Volkes, unserer Kirche hängt im wahrsten Sinn des Wortes die Zukunft der Welt ab“, betonte Kirill. Denn Russland verteidige die Werte, die vor „der Bewegung zum Ende der Zeit unter der Herrschaft des Antichristen“ schützten. Da Russland das Kommen der Zeit des Antichristen bremse, „werden alle Kräfte des Antichristen auf unser Land geworfen werden“. Weil die ROK den Kern der spirituellen Verteidigung bilde, erwarteten sie schwierige Zeiten. Deshalb müssten sich alle Geistlichen „maximal“ anstrengen, schließlich stünden sie an vorderster Front und der wichtigsten spirituellen Verteidigungslinie des Landes. 

Unter den Gratulanten befanden sich zahlreiche Vertreter staatlicher und kirchlicher Institutionen. Auch der russische Präsident Vladimir Putin ließ ein Gratulationsschreiben verlesen. Darin rühmte er die Bemühungen des Patriarchen zur „Bewahrung traditioneller geistlich-moralischer Werte in der Gesellschaft, der Harmonisierung interreligiöser und interethnischer Beziehungen sowie der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Kirche und dem Staat“. Seine „weisen seelsorgerischen Worte“ dienten der Konsolidierung des Volks und unterstützten die Menschen in einer Zeit großer Herausforderungen. 

Der Hl. Synod der ROK lobte in seiner Gratulation insbesondere die Standhaftigkeit des Patriarchen, vor allem angesichts der „Prüfungen und Herausforderungen der letzten vier Jahre“. Er kümmere sich „unermüdlich und mit viel Herzblut“ um die ihm anvertrauten Geistlichen und Laien. Die Bischöfe dankten Kirill „besonders“ für sein „Beispiel an Standhaftigkeit und Beherztheit“, das er in den Fällen „böswilliger Kritik seitens verschiedener destruktiver Kräfte“ abgebe. Es sei klar, dass ihm als Hirten das Herz blute, da sich seine Herde in einem „brudermörderischen Kampf, provoziert von äußeren Kräften“ befinde. Sie beteten mit ihm für ein Ende des Blutvergießens und für einen gerechten Frieden „in den Ländern der historischen Rus’“. (NZ) 

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