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Ukraine: Erstes Kloster verlässt das Moskauer Patriarchat

05. April 2022

Nach zahlreichen Gemeinden hat nun auch ein Kloster der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) seinen Übertritt zur Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) bekannt gegeben.

Der Vorsteher des Auferstehungs-Neuathonitischen-Klosters in Lviv, Abt Job Olschanskij, erklärte am 20. März, sich mit seiner Gemeinde der (OKU) anzuschließen. Den Übertritt bestätigte der Bischof der Eparchie Lviv der OKU, Metropolit Makarij (Maletitsch), gegenüber dem Webportal Spirituelle Größe Lvivs. Auf der Website der Eparchie Lviv der UOK ist das Kloster nicht mehr aufgelistet.

Im Internet zirkuliert ein Video, in dem Abt Job seine Beweggründe erklärt. Er habe erwägt, sich dem Exarchat des Ökumenischen Patriarchats anzuschließen, zur OKU überzutreten oder den geistlichen Dienst aufzugeben. Auf Wunsch der Gläubigen bleibe er Geistlicher, und das Ökumenische Patriarchat wolle eine weitere Parallelstruktur in der Ukraine vermeiden, also sei der Weg klar gewesen. Denn in der Ukraine existiere ja schon eine orthodoxe Lokalkirche und „unser Zögern macht uns zu Kollaborateuren Russlands“. Er wolle mit seinen Gläubigen für den ukrainischen Staat, die ukrainische Regierung und Armee beten. Als er sich früher in dieser Frage an seinen Bischof, Metropolit Filaret (Kutscherov), gewandt habe, habe dieser ihn vertröstet. Nachdem er vom Übertrittswillen seiner Gemeinde berichtet habe, sei er eingeschüchtert worden. Das habe das Fass für ihn zum Überlaufen gebracht.

In der Eparchie Lviv ist zudem der Vorsteher der Fürbittkirche in Tschervonograd mit seiner Gemeinde von der UOK, die zum Moskauer Patriarchat gehört, zur OKU übergetreten. In der Tscherkassischen Oblast ist ebenfalls eine Gemeinde übergetreten, offenbar einstimmig. Sie habe den russischen Patriarchen Kirill schon lange nicht mehr kommemoriert und den Austritt aus der UOK schon länger geplant. Ausschlaggebend sei nun gewesen, dass Kirill den Überfall auf die Ukraine gutheiße. Der Hl. Synod der OKU hat in seiner Sitzung am 21. März eine Resolution verabschiedet, wie sich religiöse Einrichtungen der UOK der OKU anschließen können. (NÖK, 24.3.2022)

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