Skip to main content

Ukraine: Orthodoxe Kirche der Ukraine beklagt Probleme bei der Auslandsseelsorge

09. November 2022

Metropolit Epifanij (Dumenko) hat den Ökumenischen Patriarchen um Unterstützung bei der Seelsorge für ukrainische Flüchtlinge im Ausland gebeten.

In seinem Brief vom 18. Oktober beklagte das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) die feindselige Haltung des Moskauer Patriarchats und gleichgesinnter orthodoxer Lokalkirchen. Unter anderen erkenne die Polnische Orthodoxe Autokephale Kirche (POAK) weder den Klerus noch die Gläubigen der OKU an. 

Metropolit Epifanij bat Patriarch Bartholomaios insbesondere um Unterstützung bei der Organisation muttersprachlicher Gottesdienste und um die Aufnahme von Geistlichen der OKU „in eine vorübergehende Mission“, damit sie sich um die Gläubigen im Ausland kümmern könnten. Das Ökumenische Patriarchat hatte 2019 bei der Verleihung der Autokephalie der OKU die Gründung von Auslandsgemeinden untersagt.

Nach Polen sind besonders viele Ukrainerinnen und Ukrainer vor dem russischen Angriffskrieg geflohen. Bereits Ende September hatte Metropolit Epifanij einen Brief an Metropolit Sawa (Hrycuniak) von der POAK mit der Bitte gerichtet, die OKU als autokephale Kirche anzuerkennen, um vor allem die geistliche Betreuung der zahlreichen ukrainischen Flüchtlinge in Polen zu ermöglichen: „Uns sind zahlreiche Beispiele bekannt, in denen POAK-Hierarchen und Geistliche sich nicht nur weigern, mit OKU-Priestern zusammen Gottesdienst zu feiern, sondern ihnen sogar die Kommunion verweigern und sie als Nichtchristen bezeichnen.“ 

Die Bischofsversammlung der POAK hielt daraufhin in ihrem Sitzungsprotokoll vom 25. Oktober fest, dass sie den Zustand der gespaltenen ukrainischen Orthodoxie bedauere, doch bezüglich der „destruktiven Tätigkeiten des sog. ‚Metropoliten‘ Epifanij“ an den bereits verkündeten Standpunkten festhalte. Die Bischöfe riefen die Gläubigen zu Gebet für den Frieden, das Ende des Krieges und die Überwindung der Spaltung der ukrainischen Orthodoxie auf und baten Patriarch Bartholomaios um die Einberufung einer Synaxis der Oberhäupter aller orthodoxen Kirchen. (RZ, 3.11.2022)

Drucken