Ukraine: Treffen freikirchlicher Gemeindeleiter und Pastoren

Am 9. Juni fand in Kiew ein Treffen des «Rates der Evangelikalen Protestantischen Kirchen der Ukraine» statt, an der auch Jurij Reschetnikov, der Chef des Staatlichen Komitees für Nationalitäten und Religionen, teilnahm.

Im Mittelpunkt standen Fragen zum Schutz der Moral in Familie und Gesellschaft sowie die derzeitige Situation der Freikirchen im Land. Reschetnikov informierte die versammelten Pastoren und Gemeindeleiter über die Beziehungen zwischen Staat und Kirche: Die Regierung wolle mit allen Kirchen des Landes in einen Dialog treten und plane eine Revision der Gesetzgebung zur Gewissensfreiheit sowie zur Tätigkeit von religiösen Organisationen.

Die Tagungsteilnehmer äußerten allerdings ihre Sorge angesichts eines dem Parlament vorgelegten Gesetzentwurfs gegen «totalitäre Sekten», der aufgrund seiner unklaren Formulierungen der Beamtenwillkür Tür und Tor öffne und somit zur Verfolgung von Gläubigen jeder Konfession missbraucht werden könnte. Darüber hinaus kritisierte die Versammlung die Berichterstattung der Medien zu den Kirchen: Trotz aller Versprechungen der Kiewer Stadtverwaltung würden Fernsehen und Printmedien der Hauptstadt immer noch kaum über das religiöse Leben berichten. Der Rat werde daher den Bürgermeister per Eingabe darum bitten, eine umfassende Information über das religiöse Leben in Kiew in den städtischen Medien zu gewährleisten, einschließlich über dasjenige der Freikirchen.

NÖK, 17. Juni 2010 – O.S.