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Zypern: Orthodoxer Bischof und vier EU-Parlamentarier verhaftet

23. August 2011

Die türkisch-zypriotische Polizei hat am 12. März Bischof Porphyros (Machairiotis) von Neapolis von der Orthodoxen Kirche von Zypern sowie vier EU-Parlamentarier verhaftet. Diese waren als Mitglieder einer elfköpfigen Delegation in den Nordteil der Insel gereist, um den dortigen Verfall der orthodoxen Kirchen zu dokumentieren. Die türkisch-zypriotischen Behörden warfen einem Mitglied der Gruppe, einem griechischen Zyprioten, vor, die Delegation «absichtlich, unter dem Vorwand, ihnen sein Haus zu zeigen», in die militärische Sperrzone geführt zu haben.

Bischof Porphyros, Leiter des Büros der Orthodoxen Kirche von Zypern bei der EU-Kommission in Brüssel, sowie zwei der vier EU-Parlamentarier, kamen am gleichen Tag wieder frei. Die beiden anderen EU-Parlamentarier, zwei griechische Zyprioten, wurden einen Tag später nach Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuss gesetzt. Ein Sprecher des griechisch-zypriotischen Parlaments erklärte, diese illegale Aktion zeige, was die Besetzung Nordzyperns bedeute.

Laut Angaben der Orthodoxen Kirche von Zypern wurden seit 1974 mehr als 500 Kirchen im Norden der Insel geplündert, ihre Fresken zerstört, die Ikonen auf dem Schwarzmarkt verkauft und zahlreiche archäologische Stätten und Sakralbauten dem Verfall preisgegeben.

SOP Nr. 357, April 2011 – O.S.

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