Bischof Diomid definitiv abgesetzt und zum einfachen Mönch herabgestuft
Unter dem Vorsitz von Patriarch Alexij II. hat der Hl. Synod der Russischen Orthodoxen Kirche an seiner Sitzung vom 6. Oktober 2008 die endgültige Absetzung von Bischof Diomid (Dzjuban, *1961) von Anadyr und Tschukotka beschlossen und ihn in den Stand eines einfachen Mönches versetzt. Damit bestätigte er eine Entscheidung des Bischofskonzils der Russischen Kirche vom 24. bis 27. Juni 2008: Dieses hatte Bischof Diomid in absentia seines Amtes als Oberhaupt der Eparchie Tschukotka enthoben, ihm Zelebrierverbot auferlegt und ihm gedroht, er werde suspendiert und zum einfachen Mönch herabgestuft, falls er hinsichtlich seiner „antikanonischen Akte, Verleumdungen seiner Hierarchie und der Verbreitung von Lügen sowie Anstiftung zum Schisma" dem Hl. Synod bis zur Sitzung am 6. Oktober 2008 keine Reue-Erklärung übermittle - was nicht geschah. Zudem war Bischof Diomid wiederholten Aufforderungen, vor dem Bischofskonzil sowie dem Hl. Synod zu erscheinen, nicht nachgekommen.
Die orthodoxen Bischöfe Deutschlands zur Lage der Christen im Vorderen Orient
Zwei Jesuitenpatres in Moskau vermutlich ermordet
Am Abend des 28. Oktobers 2008 sind der Moskauer Nachrichtenagentur RIA zufolge die Jesuitenpatres Otto Messmer und Victor Betancourt-Ruiz tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Nachdem sie, wie der Sprecher der Erzbischöflichen Kurie in Moskau, Pater Igor Kowalewski, mitteilte, auf Telephonanrufe nicht reagiert hatten, ließen besorgte Mitbrüder die Wohnungstür aufbrechen - hier wurden die toten Priester entdeckt. Da ein Gewaltverbrechen befürchtet werden musste, wurde umgehend die Kriminalpolizei eingeschaltet, die bis in den frühen Morgen Spuren sicherte. Nach Pater Kowalewski werde der Vorfall von russischer Seite auf höchster Ebene behandelt, z.B. habe sich die Administration des russischen Präsidenten, Dimitrij Medvedjev, in die Aufklärung eingeschaltet.
Neuer lutherischer Propst in Kaliningrad/Königsberg
In G2W 9/2008, S. 26-27, gab Propst Heye Osterwald am Ende seines Dienstes in Königsberg und im russischen Ostpreußen (Oblast' Kaliningrad) einen Überblick über seine Tätigkeit und einen Bericht über die gegenwärtige Lage. Seine Dienstzeit als lutherischer Pfarrer und zuletzt als Propst (= Dekan) in Nord-Ostpreußen endete am 31. August 2008 nach zwölf Jahren. Die Propstei zählte beim Weggang von Heye Osterwald 44 Gemeinden, die von sieben Pastorinnen und Pastoren betreut werden.
Sein Nachfolger, Pfarrer Jochen Löber (44), hat am 4. September seinen Dienst an der „Auferstehungskirche" in Königsberg/Kaliningrad angetreten und wurde am 12. Oktober 2008 vom Oberhaupt der „Ev.-Luth. Kirche in Russland, der Ukraine, Kasachstan und Mittelasien" (ELKRAS), Erzbischof Dr. Edmund Ratz, in das neue Amt eingeführt, aus Hamburg war zu diesem Anlass Bischöfin Maria Jepsen angereist.
Generalsekretär des Weltkirchenrats/ÖRK tritt zurück – kein Nachfolger in Sicht
Der noch amtierende Generalsekretär des Weltkirchenrates (ÖRK), Samuel Kobia (61), ein Methodist aus Kenia, hatte am 18. Februar 2008 mitgeteilt, dass er für eine zweite Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stehe. Er hatte 2004 das Amt des Generalsekretärs angetreten; nach seinem Rücktritt würde sein Dienst in Genf Ende des Jahres 2008 enden.
Slowakische und ungarische Bischöfe rufen zum Dialog auf
Die katholischen Bischöfe der Slowakei und Ungarns haben sich in getrennten, aber aufeinander abgestimmten Erklärungen zu den im November 2008 wieder einmal offen ausgebrochenen Spannungen zwischen beiden Ländern geäußert. Beide Seiten verurteilten dabei jeglichen Extremismus und riefen zum Dialog der Konfliktparteien auf.
Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Bischof František Tondra von Spiš, erklärte in seinem „Aufruf zur Beruhigung der Beziehungen zwischen der Ungarischen und Slowakischen Republik", er verfolge „mit wachsenden Befürchtungen die zugespitzten Beziehungen" zwischen beiden Ländern. Als Vorsitzender der Slowakischen Bischofskonferenz rufe er „nach Beratung mit einigen Bischöfe alle Menschen guten Willens auf, es möge ein jeder zur wechselseitigen Verständigung zwischen beiden Völkern beitragen." Alle sollten sich von „jeglichen extremistischen Äußerungen distanzieren".
Zusammenschluss der lutherischen Heimatkirche und der Kirche in der Diaspora in Sicht
Bei Kriegsende, als die sowjetischen Armeen das Baltikum besetzten, flohen ca. 80.000 Esten und etwa die Hälfte der Pfarrerschaft: nach Skandinavien, nach Deutschland und England, viele wanderten nach Amerika und Australien weiter. Sehr bald wurden kirchliche Strukturen aufgebaut. Heute zählt die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche im Ausland, deren Erzbischof erst in Stockholm seinen Sitz hatte und nun in Toronto/Kanada, residiert, ca. 15.000 Gemeindeglieder in 49 Gemeinden, die von 34 Pfarrer/innen seelsorgerlich betreut werden.
Serbische Gemeinde in Zürich 40 Jahre – Gedenktafel für hl. Nikolaj (Velimirovi?) in Bern
Orientalische Patriarchen fordern Religionsfreiheit für Christen in islamischen Ländern
In einem eindringlichen Appell haben sich die bei der Weltbischofssynode im Oktober 2008 anwesenden Patriarchen der mit Rom unierten orientalischen Ostkirchen an die versammelten Bischöfe und die Weltöffentlichkeit gewandt: Gerechtigkeit und Religionsfreiheit seien Voraussetzung und Garantie für Frieden. Besonders für das Heilige Land, den Libanon, den Irak und Indien forderten die Patriarchen rechtliche und soziale Bedingungen, die den Christen ein Leben in Würde und ohne Diskriminierungen erlauben. Die Christen hätten ein Recht, in der orientalischen Urheimat des Christentums frei und ungehindert zu leben.