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Fonds Diakonia: Suchtprävention und -therapie

Der Fonds „Diakonia“ ist aus der gemeinsamen diakonischen Arbeit orthodoxer, katholischer und evangelischer Kirchgemeinden in St. Petersburg hervorgegangen. Er vereint mehrere soziale und wohltätige Einrichtungen. Im Mittelpunkt stehen die HIV-/AIDS-Prävention und die Hilfe für Suchtkranke mit einer Drogenberatungsstelle in St. Petersburg und einem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige in Poschitni (Gebiet von Pskov). In St. Petersburg befindet sich neben einem Haus zur sozialen Eingliederung auch ein eigenes Weiterbildungszentrum für Fachleute im Bereich der Drogenhilfe. Der Fonds bietet zertifizierte Lehrgänge an und arbeitet dabei eng mit dem Sozialamt der Stadt St. Petersburg zusammen. „Diakonia“ ist in Russland ein einzigartiges Beispiel für kompetente und effiziente Sozialarbeit über kirchliche Grenzen hinweg.

Projektziele
„Diakonia“ hat sich zum Ziel gesetzt, Drogenabhängige auf dem Weg aus der Sucht zu unter­stützen und ihnen den Wiedereinstieg in das gesellschaftliche Leben zu ermöglichen. Geleitet wird das Programm von zwei anerkannten Drogenfachärzten, Elena Rydalevskaja und Igor Piskarev. Der Fonds arbeitet nach dem international anerkannten „Zwölf-Schritte-Programm“ und legt besonderen Wert auf die begleitete Selbstreflexion der Patient*innen. In den Reha-Zentren sind die Patient*innen in den strukturierten Tagesablauf der angegliederten Landwirt­schaftsbetriebe integriert. Nach Beendigung der Reha-Phase unter­stützt „Diakonia“ die Rehabilitanden bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Eine wichtige Rolle spielt die begleitende Arbeit mit der Familie.

Sozialer Hintergrund
Drogenabhängigkeit ist in Russland ein enormes gesellschaftliches Problem. Die Föderale Drogenkontrollbehörde spricht von 7 Millionen Drogensüchtigen (andere Quellen gehen von 8-10 Millionen Abhängigen aus). Ein Grossteil von ihnen ist HIV-positiv. An den Folgen des Drogenkonsums, zu denen auch die Ansteckung mit dem HI-Virus gehört, sterben jährlich mehrere Zehntausend junge Menschen. Die zuständigen Ministerien setzen bei der Bekämpfung der HIV-Infektion hauptsächlich auf eine medikamentöse Behandlung. Therapeutische Begleit­programme für die Betroffenen gibt es dagegen nur wenige.

Projektbewertung
„Diakonia“ leistet in Russland unverzichtbare Pionierarbeit bei Therapieprogrammen für Drogenabhängige und im Bereich der Suchtprävention. Aufgrund der ausgezeichneten Arbeit erreichen „Diakonia“ immer mehr Anfragen. So musste das Rehabilitationszentrum in Poschitni in den letzten beiden Jahren ausgebaut werden. Nun steht der Bau eines zusätzlichen Wohnhauses an, wofür „Diakonia“ auf dringliche Unterstützung angewiesen ist.