Skip to main content

RGOW 2021 09: Orthodoxie und Bildung

RGOW 2021 09: Orthodoxie und Bildung

IM FOKUS
Fabian Baumann: Einseitiger Einheitswunsch – Putins neueste Geschichtslektion
Mit Bezug auf eine tausendjährige gemeinsame Geschichte beschwört Vladimir Putin in seiner jüngsten geschichtspolitischen Intervention die Einheit zwischen Russland und der Ukraine. Seine einseitige Argumentation entstammt direkt der nationalistischen Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts.

Natalija Zenger: Kein Abbau von Spannungen: Patriarch Bartholomaios in der Ukraine

ORTHODOXIE UND BILDUNG
Aristotle Papanikolaou: Wie ich (orthodoxe) Theologie lehre
Orthodoxe im Westen bringen ihr orthodoxes Verständnis in die akademische Lehre ein und finden neue Antworten auf die Frage junger Studierender: Warum Religion? Die orthodoxe Theologie zeichnet sich durch einen besonderen Fokus auf die theosis-Lehre als persönliche Gotteserfahrung im Rahmen bestimmter Praktiken und einer lebendigen kirchlichen Tradition aus. Entgegen einem allgemeinen Klischee spielt Vernunft in der orthodoxen mystischen Theologie eine große Rolle.

Yauheniya Danilovich: Im Aufbau befindlich: Orthodoxer Religionsunterricht in Deutschland
Der orthodoxe Religionsunterricht ist in fünf deutschen Bundesländern ordentliches Lehrfach. Auch ein erstes Schulbuch ist mittlerweile erschienen. Dennoch steht der orthodoxe Religionsunterricht vor zahlreichen Herausforderungen wie der Frage nach konfessionellen Kooperationen. Ein Desiderat ist zudem die Ausbildung orthodoxer Lehrkräfte.

Ciprian Burlacioiu: Vom Forschungsgegenstand zum Subjekt: Neuer Arbeitskreis für orthodoxe Theologie
Der neue Arbeitskreis orthodoxer Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum dient dazu, Anliegen der orthodoxen Theologie besser im akademischen Diskus vertreten zu können. Dies wirft auch Fragen nach der Art und der Verortung des Theologietreibens auf. Eine Herausforderung stellen weiterhin der Mangel an wissenschaftlichen orthodoxen Institutionen im deutschsprachigen Raum dar.

Stefan Kube: Bleibende Baustelle: 20 Jahre Religionsunterricht in Serbien
Religionsunterricht ist ein Wahlpflichtfach in serbischen Grund- und Mittelschulen. Seine Einführung nach dem Sturz von Milošević war von heftigen Debatten über den säkularen Charakter des Schulsystems begleitet. Von den Schülerinnen und Schülern wird das Fach gut angenommen, doch gibt es eine Reihe von Problemen wie veraltete Schulbücher oder der prekäre arbeitsrechtliche Status der Religionslehrer. Der Religionsunterricht spiegelt so grundlegende Probleme im Kirche-Staat-Verhältnis wider.

Constantin Pătuleanu: Religionsunterricht und theologische Ausbildung in Rumänien
Religionsunterricht ist wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Mission der Rumänischen Orthodoxen Kirche. Im Mittelpunkt steht dabei eine Ausrichtung an christlichen Werten. Reformbedarf besteht bei den Methoden und Lehrmitteln, so dass das rumänische Patriarchat zahlreiche Maßnahmen ergriffen hat. Positiv bewertet wird die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kirchgemeinden.

Elena Stepanova: Langer Weg zur staatlichen Anerkennung: Theologie in Russland
Als Studienfach an den staatlichen Hochschulen in Russland wurde Theologie erst sukzessive seit den 1990er Jahren eingeführt. Obwohl sie mittlerweile an einigen Universitäten etabliert ist, dauert die Debatte um die Wissenschaftlichkeit des Fachs und das 
(Selbst-)Verständnis von Theologie an.

RUSSISCHE AUSLANDSKIRCHE
Mikhail Shkarovskiy: Die Russische Orthodoxe Auslandskirche im Zweiten Weltkrieg
Nach der Russischen Revolution konstituierte sich 1921 im jugoslawischen Sremski Karlovci die Russische Orthodoxe Auslandskirche, die seit 2007 wieder zur Russischen Orthodoxen Kirche gehört. Während des Zweiten Weltkriegs gab es anfangs Hoffnungen auf deutsche Hilfe bei einer Wiederherstellung der russischen Monarchie. Die deutschen Behörden setzten jedoch vor allem auf eine Isolierung der Kirchenleitung der ROKA.